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WOCHEN-ZEITUNG FÜR DAS EMMENTAL UND ENTLEBUCH
Freitag, 13. Mai 2011  
         
  ORTE & NAMEN: Chuchimoos

28.10.2010 wz Heisst der Hof «Chuchimoos» so, weil dort stets sehr lecker gekocht wurde? Nichts gegen die Frauen (und vielleicht auch Männer), die dort je mit Kellen und Pfannen hantiert haben – die Bezeichnung hat aber definitiv einen anderen Ursprung. Der Hof liegt nämlich eingebettet in einer Fluh an der Beichlen. Dabei handelt es sich wohl um einen Raum, der von der Form an eine Küche erinnert. Die Fluh oberhalb dem «Chuchimoos» wird «Chuchimoosflue» aber auch «Schafbergflue» genannt.
Dass dem schon lange so ist, zeigen die verschiedenen Einträge in historischen Dokumenten. «ob dem kuchi moss vnder der flu˚ », steht im Hochwaldbuch des Jahres 1433.
Tüfus-Chuchi bei Oberdiessbach
Weiter bekannt sind «Chuchimoosschwand», «Chuchimösli», welche sich wie der Hof «Chuchimoos» oben an der Beichlen befindet. An der Schwändeliflue in der Gemeinde Flühli findet man «Chuchischilt», ein steiler Grashang. Eine «Tüfus-Chuchi» gar ist in Zusammenhang mit der Gemeinde Oberdiessbach historisch belegt; wo der Teufel seinerzeit gekocht hat, ist indes unklar. In der Gemeinde Walkringen befindet sich weiter der «kuchy grabenn», wie 1531 in einem Urbar notiert wurde und in der Gemeinde Trachselwald wurde ein Ort schlicht «Chüchu» genannt. Ob dieser auch zu den «Küchen»-Orten gezählt werden kann, ist nicht ganz klar.
Ein steiler Weg in der Gemeinde Romoos wird «Chuchischmutz» genannt. Der Weg kam wohl zu seiner Bezeichnung, weil er an manchen Stellen glitschig wie «Chuchischmutz» ist – tierisches Fett, das in der Küche verwendet wird.


«Orte & Namen» – wie Orte zu ihren Namen kamen. Quellen: «Ortsnamenbuch des Kantons Bern», «Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch» und weitere. Kontakt: Bruno Zürcher,
034 409 40 05 oder zuercher@wochen-zeitung.ch




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Betriebsspiegel im Grauviezüchter
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