Es steht ein Schaf im Winterkleide,

wie ne Wolke auf der Weide.

In der Kälte fror es nicht,

doch jetzt bei Wärme ist's zu dicht.

Mit geübter Hand geht's schnell,

schieb die Schere durch das Fell.

Zurück bleibt noch ein Wollehaufen.

Das Schaf ist längst davon gelaufen.

Auch wenn ich jetzt viel Arbeit habe,

dank ich dem Schaf für seine Gabe.

Von der schmutzigen Wolleflocken,

ein weiter Weg bis hin zur Socke

                     Durch waschen wird die Faser rein,

       mit zupfen und karden wieder fein.

Wird die Wolle bunt gebraucht,

wird sie in Farbe eingetaucht.

Mit flinken Finger wird's schon gehn,

wenn wir jetzt die Garne drehn

und  es geht nicht all zu lange,

ist gesponnen eine Strange.

Die Nadeln tanzen nun im Kreise

und die Maschen hüpfen leise.

Denn da wo man die Zeit vergass,

                      ist es nicht Arbeit, da ist es Spass.